Freitag, 4. Januar 2019

Ein Ausflug (oder Ausritt?)

Für heute ist "schönes" Wetter angesagt - also werde ich mich aufmachen nach Harstad. Es gibt ein paar Dinge zu besorgen. Und bei der Gelegenheit möchte ich bei meinen Freunden auf Rolla vorbeischauen. Die Fähre fährt nur ca. alle 1,5 bis 2 h - die um 9:30 Uhr schaffe ich sowieso nicht. Kurz nach 9 bin ich "on the road", d.h. Hägar und ich hoppeln mit rasanten 30-35 km/h unsere Uferstraße entlang. Es fängt gerade an zu dämmern, die Straße ich vereist und mit Schlaglöchern übersät. Bei Evenestangen entsorge ich einen Sack Müll und dann stellen wir uns auf "Strecke" ein. Gut eingehüllt in diverse Zwiebelschalen an Klamotten bin ich gerüstet. Es ist bewölkt, nicht mehr so kalt und zumindest von oben trocken.

Kurz hinter Jardars Hof bemerke ich im Augenwinkel einen Elch. Er hat sich vermutlich vor Hägars Getöse erschreckt und schlägt in vollem Galopp einen Haken, weg von der Straße. Glück gehabt! Ziemlich genau an der gleichen Stelle habe ich übrigens gestern einen Elch über die Straße galoppieren sehen, da war ich zum Glück noch ca. 100 m weit weg. Es gibt sie also doch, die Elche. Sind schon mächtige Viecher!
Auf der Hauptstraße sind die Verhältnisse kaum besser. Eis und teilweise etwas loser Schnee obenrauf. Wenn uns jemand überholt ist das eklig, denn dann bekomme ich die ganze Gischt ins Gesicht. Meine Motorradbrille habe ich schon bald wieder abgenommen, die beschlägt immer gleich und dann bin ich völlig blind. So zockeln wir Richtung Harstad; zum Glück ist wenig Verkehr. Letztendlich brauche ich fast doppelt so lange wie sonst, bei unserem vorsichtigen Tempo.
Bis zur Abfahrt der Fähre habe ich noch gut 1/2 h Zeit, nicht allzu viel. Aber zum Tanken, einen Kakao einpacken und bei Biltema ein paar Fittings für die Wasserinstallation besorgen reicht es gerade. Auf der Fähre wird mir wieder warm, es gibt dort einen geheizten Aufenthaltsraum.


Der Besuch bei Astrid und Uwe ist nicht so lange, ich muss eine Fähre zurück erwischen und es sollte auch nicht zu spät werden. Ich muss nochmal in einen Baumarkt. Vom Anlegeplatz bei Sørrollnes bis zu Astrids Oase zieht es sich auch nochmal ganz schön hin - immerhin 3/4 h! Astrid muss noch arbeiten, so unterhalte ich mich nett mit Uwe und habe noch ganz kurz Zeit für Astrid. Meine Wäsche schnorrt derweil in der Waschmaschine eine Reinigung - grins. Tschüß, bis zum nächsten Mal!

Mittlerweile ist es ganz dunkel. Bewölkt, kein Mond und auch sonst keinerlei Licht. Schnee gibt's auch nicht so viel, die Straße ist dunkel, so dass Hägars Licht einfach geschluckt wird. Ganz schön widerlich, so eine Nachtfahrt bei Eis. Besonders bei Gegenverkehr, oder wenn uns ein LKW im Nacken sitzt. Aber die schöne Seite dabei ist: an jedem Ufer leuchten Häuser oder Straßenlaternen, deren Licht sich im glatten Meer widerspiegeln. Herrlich festlich!

Zu Hause gibt's dann nur noch eins: Heizung an, Wäsche aufhängen, Sofa lümmeln....

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