Donnerstag, 3. Januar 2019

Schiet

Heute bin ich mal ausnahmsweise früh wach. Ich bleibe noch etwas liegen, bis der Wecker klingelt und die Heizung die Bude etwas angewärmt hat. Aber irgendwie will es heute überhaupt nicht hell werden. Dichte schwarze Wolken drücken auf den Fjord. Es ist wärmer geworden, der Schnee wird nass und schwer. Das nötigste räume ich beiseite. Es schneit weiterhin. Schiet-Wetter.

Ich muss heute Wäsche waschen und möchte dazu die Waschmaschine an der Tankstelle benutzen. Während die Maschine wäscht, möchte ich weiter nach Evenskjer und ein wenig einkaufen. Aber  es kommt wieder mal anders....
Bis zum Campingplatz ist die Straße ok, dann nimmt die Schneedecke zu. Das Licht ist so miserabel, dass ich kaum den Straßenrand erkennen kann. Ist aber eigentlich nicht schlimm, denn weil so wenig Verkehr ist, kann ich ja mitten auf der Straße fahren. Dann beschlägt meine Motorradbrille so starkt, dass ich gar nichts mehr sehe und ich sie abnehmen muss. Hoffentlich bleibt meine normale Brille einigermaßen frei. Auf die Hauptstraße - mit ca. 30 km/h. Natürlich bin ich ein Hindernis, macht mir aber nichts aus. Bis zu Tanke ist es nicht weit. Tja, die Waschmaschine ist kaputt. Reparatur oder Ersatz ist nicht in Sicht - der Weg war umsonst. Ich triefe und meine Handschuhe sind klatschnass, obwohl sie sicher in den Lenkerstulpen stecken. Da fahre ich nicht weiter! Heute kein Evenskjer.
Auf dem Rückweg schaue ich erfolglos bei Viola vorbei. Vermutlich ist sie mit Jardar auf dem Campingplatz, das Haus putzen. Das vermieten sie über AirB&B.
Also muss ich mal schauen, ob ich morgen (wie geplant) zu Astrid komme und dort vielleicht mal eine Waschmaschine schnorren kann?
Zu Hause möchte ich kurz bei Daniel vorbeischauen, wegen Taxidienst zum Flughafen. Sein Auto steht auf Höhe von Ragnars Hütte mitten auf der Straße, nichts von Daniel zu sehen. Anscheinend ist es zu glatt, um den steilen Weg zu seiner Hütte hinaufzukommen. Also trolle ich mich nach Hause. Die Treppe mache ich noch frei, da kommt Daniel rückwärts den Weg herunter. Ich fange ihn ab und erfahre, dass er Montag gar nicht arbeitet. Seine Freundin schon - er fragt sie mal, ob sie mich mitnehmen kann.

Rein in die gute Stube - ich setze erstmal alles unter Wasser. Mein Anzug ist dicht, aber äußerlich klatschnaß! Ebenso die Schuhe. Schiet-Wetter.

Es wird noch schlimmer - es gießt in Strömen. Da hab ich nicht mal Lust auf Badestamp. Also schaue ich etwas Youtube und lerne ein wenig. Auch keine Lust mehr. Den Boiler könnte ich ja mal aufhängen, wenn es nicht zu viel Arbeit macht. Noch nicht anschließen....oder doch? Wenigstens die Elektrik? Ob sie funktioniert weiß ich ja erst, wenn Wasser drin ist, aber die Sicherung fliegt schon mal nicht raus. Und dann bin ich noch so fleißig, die Mischarmatur an der Dusche zu montieren. Auf die Wasserleitungen hab ich keine Lust mehr. Außerdem ist ja schon 17 Uhr, also Feierabend. Na wenigstens habe ich mit dem "Wasserprojekt" jetzt schon mal angefangen!


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen