Dienstag, 1. Januar 2019

Godt nyttår for alle

Ein gutes neues Jahr für alle!
Ich bin beiden Einladungen gefolgt und habe den Abend (nach Aufwämren im Kannibalenkessel) bei Annelise und Björn verbracht. Rechtzeitig zur Mitternacht sind wir dann gemeinsam zu Eva und Ragnar gezogen. Auf dem Eis haben  sich schon ein paar Zentimeter Neuschnee angesammelt und es schneit weiter. Wir können wählen zwischen spanischen oder italienischen "Champagner". Feuerwerk macht von uns keiner - wir halten alle nichts davon. Gerne hätten wir etwas vom Feuerwerk am Fjord gesehen, aber es schneit und die Wolken hängen bis zum Wasser. Eva hat einen Mitternachtsimbiss hergerichtet - Knäckbrot, Kekse und verschiedene Sorten Käse. Die Unterhaltung findet auf norwegisch/schwedisch statt. Ich versuche, möglichst viel zu verstehen, aber das gelingt mir nur mit einzelnen Worten, den Sinn der Geschichten verstehe ich nur selten. Annelise übersetzt dann manchmal. Aber: nur so lernt man die Sprache!
Björn erzählt, dass ich hier wohl schon ziemlich bekannt bin. Im Joker (Tante Emma Laden) in Liland redet man darüber. Ich bin die deutsche Frau in der neuen roten Hütte. Und fahre mit dem Quad. Alles klar.



Es fällt mir schwer, aufzustehen. Den Wecker lasse ich gerne verstreichen, erst gegen halb zehn schäle ich mich aus dem Bett. Es hat ziemlich geschneit, aber der Tag ist grau und düster. Kein Lichtstrahl findet den Weg durch die dichten Wolken. Mein Knie? Ja, ich kann es spüren, aber Schmerzen sind das keine. Es bittet nur noch um etwas Vorsicht - ok, gewährt.
In Ragnars Bootshaus brennt seit Tagen Dauerlicht. Ich dachte schon, er sei umgezogen? Aber nein, die Erklärung ist, er mag gerne ein Licht irgendwo, damit er vor dem hellen Hintergrund das Wetter erkennen kann. Aha.....

Ein großer Tanker zieht Richtung Narvik vorbei.
Heute ist Hägars großer Tag - er darf (oder muss?) den Schnee wegräumen. Nachdem er selbst vom Schnee befreit ist tut er brav seinen Dienst, räumt die Einfahrt frei und bahnt einen Weg zum Badestamp. Das macht Spaß! Gute Arbeit, Hägar.
Auf der Terrasse und Treppe muss ich selbst Hand anlegen.
Marit, die Ärztin ruft an und erkundigt sich nach meinem Knie - alles bestens! Eva füttert nebenan die Vögel.
Gegen Mittag klart es etwas auf, so dass im Westen ein oranger Lichtstreifen über den Bergen zu sehen ist. Das Meer rauscht, ein Seeadler zieht hoch oben ein paar Kreise. Ich werde heute wieder mal nur genießen und faul sein!
Noch'n Tanker Richtung Narvik.

Es wird bald dunkel. Also Zeit für den Badestamp. Einheizen. Eine dicke, runde, gesunde Maus läuft mir über den Weg. Die wohnt hier, ich habe sie schon ein paar mal gesehen. Es schneit. Während ich das Feuer davon überzeugen will, dass brennen schön ist, fängt es mit leichtem Hagel an. Vielleicht ist die Schneedecke ja jetzt für meinen Schlitten dick genug? Oben an der Auffahrt stelle ich mich drauf und will ihn anschieben - aber haaalt, nimm mich mit! Der geht ganz schön ab. Das Lenken muss ich erst noch lernen, scheint eine etwas wackelige Angelegenheit zu sein. Auf der Staße geht es grade so, etwas mehr Schnee dürfte den Asphalt schon noch bedecken. Ich schone lieber mein Knie ein wenig, heute abend meldet es sich gelegentlich zu Wort.

Badestamp: der hat heute gut 40 Grad - ordentlich warm, da hab ich mich wohl leicht verschätzt. Aber geht schon - nur nicht so lange (nur ne halbe Stunde). Während meines Bades haben sich die Wolken gerade mal verzogen. Die Sterne funkeln von oben und vom anderen Ufer die Lichterketten. Dann vernebeln mit meine hausgemchten Dunstwolken wieder den Blick. Vorbeifahrende Autos sind zwar super gut zu sehen - die haben hier alle grelle Zusatzscheinwerfer - aber praktisch nicht zu hören. Der Schnee schluckt alle Geräusche. Ist das himmlisch!
Länger hätte mein Kreislauf nicht mehr baden gewollt. Nach dem Ausstieg räume ich alle Sachen barfuß im Schnee zusammen, das dauert ein paar Minütchen. Dann erst ziehe ich den Bademantel und zum Schluss die Schuhe an. Mich ganz im Schnee zu wälzen habe ich dann doch noch nicht übers Herz gebracht, aber noch ein paar Ladungen kalten Schnee um den Hals, zum abkühlen, tu ich mir schon an. War das toll!

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