Sonntag, 30. Dezember 2018

Nix kaputt

Eine neue Erfahrung - Arztbesuch in Norwegen.
Die Nacht war schrecklich, geschlafen habe ich überhaupt nicht. Und im Fernsehen kam auch nur Schrott, der wenig hilfreich für die Ablenkung war. Im (nicht vorhandenen) Morgengrauen hab ich dann doch noch 2 Stündchen geschlafen.  Bei mir selbst hat QC anscheinend nicht geholfen? Oder funktioniert das nicht bei neuen Verletzungen? Während der Nacht sind mir schon die Horrorgedanken durch den Kopf gegangen - Bänderriss und OP. Muss das hier sein oder muss ich die Zelte hier abbrechen und mich zu Hause ins Krankenhaus legen? Wann geht der nächste Flug, was kostet der und habe ich dafür eine Versicherung?.....

Auf jeden Fall sage ich nun meinen Trip nach Rolla ab. Dann versuche ich, irgendwie an einen Arzt ranzukommen. Ich weiß, dass in Evenskjer ein Ärztehaus ist, aber es ist Sonntag. Ich finde im Internet eine Telefonnummer, die sowas wie "Notfall" bedeuten könnte. Tatsächlich bekomme ich einen Termin! Ich bitte Viola um Hilfe, sie wird mich hinfahren. Das ist so nett!
In der Zwischenzeit stelle ich fest, dass die Schmerzen doch schon deutlich weniger geworden sind, meinen zur Krücke umfunktionierten Walkingstock kann ich in der Ecke stehen lassen.
Die Zeit vergeht schnell, Viola bringt mich zum Arzt. Sie läßt meinetwegen eine Familienfeier ausfallen bzw. kommt später! Eine junge Ärztin hält über die Feiertage alleine die Stellung, wo sonst ca. 6 Ärzte beschäftigt sind. Wir unterhalten uns auf englisch - sie versucht sich etwas in deutsch, ich in norwegisch. Nein, sieht nicht so aus, als ob ein Band gerissen wäre. Nur Flüssigkeit, die sich im Knie ansammelt. Da bin ich sehr beruhigt. Also brauche ich nur Geduld und Ruhe. Die Ärztin gibt mir ein paar Schmerztabletten mit und verspricht, mich am 1.Januar anzurufen. Keiner kennt sich mit dem Versicherungskruscht aus, so fotografiert sie meine Versicherungskarte und aum Ausgang muss man am Ataomaten eine Gebühr entrichten. In meinem Fall ca. 40 €. Das ist ok für das nun gute Gefühl.
Ich habe mich damit abgefunden, dass es mit meinem Ausflug nach Ibestad zu Astrid und ihrer Familie diesmal wohl nichts wird. Aber ich komme ja noch öfters - dann klappt es eben beim nächsten Mal. Die Ruhe stattdessen schadet mir sicher nicht.

Es schneit. Schon ein paar Zentimeter liegen jetzt da. Heute werde ich keinen Badestamp schüren - da muss ich zuviel laufen. Wird Zeit, dass der Badezuber seinen richtigen Platz - auf der Terrasse - bekommt. Vielleicht klappt das ja in 2019? Bei der Rückkehr vom Hundespaziergang wechseln Björnar und Annelise ein paar nette Worte mit mir. Später kommt Ragnar extra vorbei und bietet mir nochmal an, mich bis zu Astrid zu chauffieren. Das ist mehr als lieb, aber nein danke. Die Umstände sind zu groß!
Es wird wieder wärmer, der Schnee wird matschig, dafür kommt ein Wind auf, der sich im Laufe des Nachmittags zum Sturm entwickelt. Das wäre heute sicher kein guter Reisetag geworden! Es pfeift und poltert rings ums Haus. Irgendwie scheint der Wind Ritzen zu finden, zumindest beschließe ich, im Ofen ein kuschliges Feuerchen anzuzünden, das jetzt herrlich knastert. Bei diesem Sturm zieht der Kamin bestens! Meinem Knie geht es sehr gut - allerdings behandle ich es auch ganz vorsichtig.

Alles ist gut!

Vor dem Schlafengehen ein letzter Blick vor die Tür - sternklarer Himmel! So schnell ändert sich das alles.....

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